Vielen Bewohnern des Prenzlauer Berges ist die katholische Herz-Jesu-Kirche zwischen dem Senefelder Platz und dem Rosa-Luxemburg-Platz sicher bekannt. Aber nur wenige Menschen wissen von den dramatischen Ereignissen, die sich während des Krieges unter dem Gotteshaus abspielten. Im Rahmen eines kleinen Forschungsprojektes hat der Verein „unter-berlin“ versucht, diese Geschehnisse zu rekonstruieren, die vorhandenen Fakten zusammenzutragen und miteinander abzugleichen. Dabei sollte vorab gesagt werden, dass hier nur ein Teil der Geschichte erzählt werden kann - der Rest wird wahrscheinlich für immer unbekannt bleiben. Auch konnten die sich während der Recherchen zeigenden Widersprüche nicht alle aufgelöst werden. Der Verfasser hat in solchen Fällen generell den Quellen Vorrang gegeben, die dem Geschehen am nächsten waren bzw. den besten Kenntnisstand aufwiesen – Horst Rothkegel, Dr. Heinrich Herzberg, Ursula Pruß und Berit Gehrig. Aufgrund noch zu erläuternder Umstände gibt es nur wenige schriftliche Quellen und die Beteiligten hatten damals gute Gründe, zu schweigen bzw. nichts wissen zu wollen. Nach dem Kriege wiederum wurden die Ereignisse aus politischen Gründen kaum thematisiert. Glücklicherweise ermöglichten es die Recherchen des 1995 verstorbenen Dr. Herzberg, die Forschung in diesem Bereich zumindest mit einem soliden Fundament zu versehen: Sein im Jahre 2000 veröffentlichtes Manuskript „Dienst am höheren Gesetz“ war für diesen Text von großer Bedeutung. Darüber hinaus erwies sich der damalige Kaplan Horst Rothkegel, einer der zentralen Akteure innerhalb des Geschehens, als wertvolle Informationsquelle. Ihm möchte der Verfasser an dieser Stelle noch mal seinen Dank aussprechen. Besonderen Dank auch an Matthias Kohl, dem Küster von Herz Jesu, der dem Verfasser bei seinen Recherchen immer wieder geduldig Auskunft erteilte und alle verfügbaren Quellen zugänglich machte.