In den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft sind in Berlin so gut wie keine unterirdischen Bauwerke fertig gestellt worden, die zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur beigetragen haben. Die einzige Ausnahme bildet die Nord-Süd-S-Bahn, die zwischen Anhalter Bahnhof und Nordbahnhof die Stadt unterquert.
An den unterirdischen städtischen Netzen wurde in der NS-Zeit nur gearbeitet, um sie mit der monumentalen Hauptstadtplanung des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt Albert Speer kompatibel zu machen. Speer sah die Errichtung einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Achse mit einem Kreuzungspunkt am heutigen Standort des sowjetischen Ehrenmals in Tiergarten vor. Nördlich des Reichstages sollte eine riesige "Halle des Volkes" errichtet werden.
Vorläufer dieser monumentalen Stadtzerstörung war die "nationalsozialistische Arbeitsschlacht", mit der unmittelbar nach der "Machtergreifung" begonnen wurde. Alle in dieser Zeit realisierten Großbauten, ob es sich dabei um den Erweiterungsbau der Reichsbank, das Reichsluftfahrtministerium, den Flughafen Tempelhof oder um das Olympiastadion handelt, sind mit großen Kellern versehen worden, die zum Teil über mehrere Etagen verfügten. Diese Keller dienten im Kriege als Luftschutzbunker oder aber der Rüstungsproduktion.
Der Bunkerbau für die Zivilbevölkerung hat zu allen Zeiten nichts mit humanitären Maßnahmen zu tun. Das zeigte sich zum Beispiel deutlich in der NS-Zeit, denn nur die Städte, die über Rüstungsbetriebe verfügten, erhielten finanzielle Mittel für den Bau bombensicherer Bunker. So lässt sich das Bunkerbauprogramm der NS-Zeit, vereinfacht gesagt, auch als Beruhigungsstrategie für die in der Waffenindustrie tätigen Menschen und deren Angehörige bezeichnen.