In Berlin setzte sich die Errichtung einer Wasserversorgung und Kanalisation für alle Bevölkerungsschichten daher auch erst in dem Moment durch, als die hygienischen Zustände in der Stadt unhaltbar wurden. Den letzten Anstoß zum systematischen Aufbau der unterirdischen Systeme gab allerdings die Reichsgründung und die Ernennung Berlins zur Hauptstadt des Deutschen Reiches nach dem deutsch-französischen Krieg im Jahre 1871.
So wurde ein Teil der städtischen Infrastruktur aus den Reparationszahlungen Frankreichs finanziert. Eine Voraussetzung, die um die Jahrhundertwende geschaffen werden musste, um in den Untergrund hinein zu bauen, war die Entwicklung einer leistungsfähigen Pumpentechnik zum Absaugen des Grundwassers sowie die Entwicklung von Isolierstoffen - Techniken, die innerhalb weniger Jahrzehnte in der nun rasch aufstrebenden Metropole an der Spree entwickelt wurden und den Ruf der Stadt für viele Jahrzehnte prägen sollten.