Um an die Invasion Polens durch deutsche und sowjetische Truppen zu erinnern, veranstaltet der Verein „unter-berlin“ am 03.06.2012 eine eintägige historische Exkursion nach Stettin (Szczecin). Die 400 000 Einwohner zählende Hafenstadt blickt mittlerweile auf 800 Jahre Geschichte zurück. Zu ihren Sehenswürdigkeiten gehören das Schloss der Pommerschen Herzöge, das Berliner Tor und das Königstor, das Rote Rathaus, die ungewöhnliche Herz Jesu-Kirche, das Sowjetische Ehrenmal und das große „Solidarno??“-Denkmal. Trotz schwerer Kriegszerstörungen wird das Bild der Stadt nach wie vor von der ansehnlichen Architektur des 19. Jahrhunderts bestimmt. Seit 1989 herrscht in Stettin große Aufbruchsstimmung – die Stadt ist ein Tor von Ost nach West. Diverse Initiativen engagieren sich dafür, Brücken zwischen Polen und Deutschland zu bauen.
Unsere Gruppe wird um ca. 09:39 Uhr vom Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen aus (Gleis 10) mit dem Zug fahren und gegen 11:28 Uhr in Stettin eintreffen. Programmpunkte der Tour werden ein Rundgang zur Stettiner Geschichte sein und der Besuch eines riesigen, unter dem Hauptbahnhof liegenden NS-Luftschutzbunkers, der nach 1945 für den Zivilschutz umgerüstet wurde. Heutzutage befindet sich dort eine interessante Ausstellung, die nicht nur die Geschichte des Bunkers, sondern auch von der Vergangenheit Stettins erzählt. Die Führung durch die ausgedehnten Schutzräume ist ein Geschichtserlebnis der besonderen Art. 2008 erhielt die Anlage einen nationalen Touristik-Preis. Während der Tagestour wir Zeit für ein ca.1,5 stündiges Mittagessen in einem Restaurant (wer möchte, kann sich anderweitig verpflegen) sein.
Auf der ca. anderthalbstündigen Führung durch das Stadtinnere folgen wir den Spuren der pommerschen, deutschen, jüdischen, polnischen und sowjetischen Geschichte Stettins. Viele historische Zeichen kunden von der bewegten Vergangenheit der Stadt – vom Ausbau Stettins im 19. Jahrhundert, von der „Machtergreifung“ 1933, vom Widerstand gegen die Nazis, vom Zweiten Weltkrieg, vom Wiederaufbau, vom Aufstand der Arbeiter 1970 und von der „Solidarno??“-Bewegung. Zwischendurch werden wir in einem Café eine Pause einlegen. Geplantes Ende der Exkursion ist gegen 18:00 Uhr, so dass wir wieder in den Zug Richtung Berlin steigen (wer will, kann natürlich noch länger in Stettin bleiben). Gegen 20:21 Uhr würde der Zug im Berliner Gesundbrunnen eintreffen.
Kenntnisse der polnischen Sprache sind für die Exkursion nicht nötig. Die Teilnahmegebühr beträgt 35 Euro p.P.. Zusätzlich fallen die Zugfahrt (das Brandenburg-Berlin-Ticket ist empfehlenswert - es kostet 28 Euro und ist für bis zu fünf Personen gültig oder ca. 10 Euro pro Strecke der Einzelfahrschein) und die Verpflegung vor Ort an. Für die Führung durch den Bunker ist warme Kleidung ratsam. Treffpunkt ist am 03.06.2012 um 09:15 Uhr Berlin Gesundbrunnen (Gleis 10). Anmeldungen und Rückfragen bitte an info[at]unter-berlin.de oder telefonisch unter 030 - 555 70 751.
Diese Exkursion, kann für geschlossenen Gruppen ab 10 Personen angefragt werden.
Niko Rollmann (Erster Vorsitzender „unter-berlin“ e.V.)